[9] Guten Flug!

Rufe über der Stadt

So mancher wird im Oktober oder November überrascht den Kopf zum Himmel heben, wenn er heiser hupende Rufe hört. Doch es ist schon dunkel, und man sieht nicht die Formationen der Vögel am Himmel: ziehende Gänse auf dem Weg in ihre Überwinterungsgebiete.

Die Gänse kommen überwiegend aus dem hohen Norden. Sie bilden Trupps aus manchmal mehreren hundert Tieren, die über Bremen fliegen, um an die Küsten Ostfrieslands und Hollands zu ziehen. Graugänse machen den Großteil dieser fliegenden Trupps aus, doch ihnen gesellen sich oft Blessgänse hinzu, die sich durch ihre zweisilbigen Rufe von denen der Graugans unterscheiden. Graugänse klingen eher, als hätten sie ständig schlechte Laune. Manchmal ist auch eine dritte Wildgansart unter den ziehenden Grau- und Blessgänsen: die Weißwangen- oder Nonnengans.

Die Rufe, die Gänse während ihres Fluges permanent abgeben, haben eine klare Funktion: Sie stellen den Sozialkontakt unter den Tieren her, der auch oben in den Lüften gehalten wird und signalisieren, dass kein Vogel verloren gegangen ist. Gesellig bleiben die Tiere ihr ganzes Leben lang: Auch wenn im Sommer die Eltern ihre Jungen führen, schließen sich die einzelnen Familien zu größeren Verbänden zusammen.

Wandel im Zuggeschehen

Während Gänse auf ihrem Zug auch in den Grünlandweiten Bremens Rast machen, überfliegen Kraniche das Stadtgebiet. Sie rasten in gut geschützten Feuchtgebieten mit Bäumen ringsum, wie in der Hammeniederung mit dem Teufelsmoor oder südlich in der Diepholzer Moorniederung.

Wie auch bei den Gänsen haben Kraniche in den letzten Jahren stark zugenommen – immer häufiger sieht man ziehende Vögel über dem Himmel von Bremen.

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