[20] Bremens Riviera: Admiral Brommy Weg

Verwilderte Uferhänge

Nicht nur in Oberneuland, auch in Bremen-Nord legten reiche Kaufleute im 19. Jahrhundert Parks an, die bis heute bestehen. Der größte unter ihnen ist Knoops Park, der von Ludwig Knoop (1821-1894) begründet wurde. Er weist große Wiesenflächen und alte exotische Gehölze auf, wie zum Beispiel zahlreiche Mammutbäume sowie ein ausgedehntes Wegenetz, auf dem sich stundenlang spazieren gehen lässt: Rund sieben Kilometer Spazierwege führen durch die etwa 65 Hektar große Parkanlage.

Ein besonders reizvoller Weg führt unterhalb von Knoops Park direkt an der Lesum entlang, der Admiral Brommy Weg. Er leitet Sie vom Lesumer Hafen in westliche Richtung bis kurz vor das Lesumsperrwerk. Sie passieren Laubwaldbestand und weite Rasenflächen teilweise naturbelassene Ufer der Lesum mit verwilderten Geesthängen. Hellgrüne Schleier aus Winden legen sich über das Gebüsch, und dichte Dickichte aus Brennnesseln wachsen entlang des Weges. Auch wenn die Zeit der Frühjahrsblüher im Park vorbei ist und die Vogelwelt im Sommer stiller geworden ist, lassen sich blütenreiche Wiesen und Gehölzsäume und noch so manche Vogelstimme hören.

Neubürger Staudenknöterich und Riesen-Bärenklau

Besonders auffällig ist in den Uferbereichen vor der Lesum der Staudenknöterich, der manchmal die Sicht auf den Fluss nimmt und an dem es häufig von Bienen summt. Unter diesem Gehölz, das in zwei Arten vertreten ist, bleibt es so dunkel, dass kaum andere Pflanzenarten eine Chance haben, sich unter der Dauerbeschattung anzusiedeln. Am Lesumufer finden sich auch die mehr als mannshohen Dolden des Riesen-Bärenklau – ein Neueinwanderer wie der Staudenknöterich. Bei Berührung von Stängel und Blättern kann es zu schlimmen Hautreizungen kommen. Bleiben Sie ihm deshalb fern!

Mädesüß und Kälberkropf sind dagegen heimische Arten. Besonders auffällig sind im Sommer die extrem großen runden Blätter der Pestwurz.

Ein häufiger und nicht zu überhörender Brutvogel ist entlang des Admiral Brommy Wegs die Nachtigall. Mit ziemlicher Sicherheit werden Sie auch die laut rufenden Mönchsgrasmücken und Zaunkönige hören, die im Sommer oft eine zweite Brut beginnen.

Am gepflasterten Weg „Auf dem Steinberg" kommen Sie an einem altarmähnlichen Gewässer an der Lesum vorbei. Dort strömt das Wasser mit dem Tidenhub ein- und aus, und auf dem nassen Boden wuchern Rohrkolben und Schilf. Am Rande dieses Gewässers können Sie häufig Graureiher sehen und Teichrohrsänger mit ihrem lauten Schwatzen hören.

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