[18] Neuer Wald und Tidebiotop

Dichte Gehölze hinterm Weserdeich

Für Manche ist es sicher überraschend: Ein dichter Wald wächst ganz nah an der Weser. Auf dem Hasenbürener Groden nordwestlich von Seehausen wurde vor einigen Jahren ein Laubwald gepflanzt, auf dem sich der Ahorn bisher am besten durchgesetzt hat. Dicht an dicht stehen die überwiegend jungen Bäume, zu denen auch Weiden, aber auch ältere Pappeln zählen. Im Unterwuchs und besonders an den Rändern kommen Gebüsche aus Vogelbeere, Flieder und Brombeeren auf. Da in diesem Jungwald das abgebrochene Holz liegen gelassen wird, bedecken ungewöhnlich viele Äste und Zweige den Boden. Sie sind Lebensraum für eine Insekten-, Flechten- oder Pilzgemeinschaft, die auf das Leben im Holz spezialisiert ist.

Durch Distelwildnis und dann immer an der Weser entlang

Gehen Sie vom Yachthafen an der Hasenbürener Landstraße in Richtung Weser. Hinter dem Deich zur Rechten liegt der mit jungen Bäumen bestandene Groden. Er wird nach einigen Metern Fußweg von baumlosen Flächen unterbrochen: eine Wildnis aus Kratzdisteln, die hier mannshohe Bestände bilden. Im Sommer blühen die Disteln, und Sie können diese Fläche auf einem Weg besichtigen, was sich wegen der Vielzahl von Schmetterlingen, Schwebfliegen und Hummeln an den Blüten lohnt. An den weißen Blüten der Doldengewächse sitzen vor allem Bockkäfer und Wespen.

Auf dem Weg, der stets auf dem Weserdeich entlang führt, Sehen Sie auf der anderen Seite die mal silbrig glänzenden, mal dunkelgrünen Auwaldreste des Werderlands, unterbrochen von Schornsteinen und Fabrikanlagen der Stahlwerke Bremen und des Kraftwerks Hafen. Sie können den Weg auf dem Deich geradeaus gehen, bis Sie zur Straße Am Glockenstein kommen. Dort geht es auf der Hasenbürener Landstraße wieder zurück.

Neue Polder vor dem Sperrwerk

Wenn Sie weiter in Richtung Ochtumsperrwerk gehen, kommen Sie an zwei Flächen, die für den Schutz der Natur gemanagt werden: den Tidebiotop Vorder- und Hinterwerder sowie den Rastpolder Duntzenwerder.

Als in Bremen-Seehausen die Baggergutbehandlungsanlage und –deponie gebaut wurde, gingen 130 Hektar Feuchtgrünland und auenähnliche Biotope auf Sandspülfeldern verloren. Zum Ausgleich dieser Verluste wurden hier ein Tidebiotop und ein Rastpolder angelegt, wobei im Tidebiotop Vorder- und Hinterwerder periodische Überflutungen stattfinden. Sie bewirken, dass sich auetypische Biotope entwickeln, die es vor dem Ausbau der Weser als Schifffahrtsweg noch zahlreich gab.

Gegenüber dieser Fläche liegt das eingedeichte Weideland des Duntzenwerders, das als Rast- und Brutgebiet für Vögel entwickelt wurde. Um den Wasserstand zu erreichen, der für die Vögel optimal ist, kann Wasser aus der Ochtum in den Polder geleitet werden.

An der Infotafel, die auf der Hasenbürener Landstraße in Richtung Ochtumsperrwerk steht, sehen Sie beim Blick in Richtung Weser den Polder mit den regelmäßig überfluteten Bereichen. Sie werden nicht landwirtschaftlich genutzt und Röhrichte und Auwälder entwickeln sich. Links der Straße erstreckt sich der Tidebiotop, der von mehreren Gräben durchzogen wird und der im Sommer blütenreiche Aspekte bietet. Sie können auf einem Weg in Richtung Strom an ihm entlangradeln oder -wandern.

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