[14] Blütenschnee in Bremer Parks

Anemonen oder Buschwindröschen

Als eine der ersten beginnen im März die Buschwindröschen oder Anemonen (Anemone nemorosa) zu blühen. Spätestens im April überziehen große weiße Flächen den Waldboden. Hier haben sich im feuchten, nährstoffreichen und weichen Waldboden Pflanzen ausgebreitet, die einen großen Lichthunger haben.

Nicht ganz einfach also für diese Pflanzen, im dichten, dunklen Wald zu überleben. Die Strategie, die von den Anemonen entwickelt wurde, ist allerdings genial. In ihren Wurzelsprossen, die gleichzeitig als Vorratsspeicher genutzt werden, ist vor allem Stärke enthalten. Nach den Frösten, wenn die Bäume noch kahl sind und somit genügend Sonnenlicht auf den Boden fällt, treiben sie in aller Eile dank der guten Vorratsspeicherung Blätter und Blüten aus. Nachts und bei Regen schließen sie die Blüten und bieten ihren Pollen den frühen Insekten nur bei passendem Wetter an.

Haben die Insekten gute Arbeit geleistet - für die sie ja auch mit Pollen belohnt wurden - bilden sich als Samen etwa 10 bis 20 kleine gelbgrüne Nüsschen, die schon im Frühsommer verstreut werden. Nun sind die Bäume auch ausgetrieben und der Waldboden liegt meist im Schatten. Um keine weiteren Energien zu verbrauchen ziehen die Anemonen daher ihre Blätter jetzt wieder ein, die Energie wird im Wurzelstock gelagert, bis es im nächsten Frühjahr wieder soweit ist.

Unter der Erdoberfläche aber geht das Wachstum weiter, die Wurzeln wandern zur nächsten nährstoffhaltigen Fläche und bilden dort mit den Nachbarn dichte Herden. Am hinteren Ende der Wanderung sterben die Wurzeln ab.

Und was passiert mit den Samen? Diese sind mit einem Duftstoff versehen, der Ameisen anlockt, die dann sie Samen abtransportieren und somit für ihre Verbreitung sorgen, als kostenloses Speditionsunternehmen sozusagen.

Und wo finden Sie die Buschwindröschen?

.. z.B. im Bürgerpark vor allem zwischen Ringstraße und Bahnlinie, im Rhododendronpark im westlich gelegenen Allmerspark und auch in den Oberneulander Parks.

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