[3] Radtour am Hodenberger Deich
Ca. 13 km lang ist die kleine Radtour, die Ihnen die Gelegenheit gibt, im zeitigen Frühjahr Bremen einmal von zwei besonders reizvollen Seiten kennenzulernen. Zum einen wollen wir Ihnen einmal den Wind so richtig um die Nase wehen lassen, zum anderen radeln Sie durch die schönen Wohngebiete von Oberneuland und wissen hinterher, weshalb man so viele hohe Bäume auf sein Grundstück gepflanzt hat.
Der Start ist am Bahnhof Oberneuland, wohin man mit der Eisenbahn vom Hauptbahnhof nur 7 Minuten benötigt. Etwa alle Stunde fährt der Metronom.
Dort angekommen radeln Sie 250 m auf dem "Tillingweg" nördlich der Bahnlinie nach Osten, biegen dann kurz nach Norden ab ("Auf der Heide") und dann gleich wieder nach rechts in die "Oberneulander Landstraße". Die geht weiter an der Bahnstrecke entlang. Biegen Sie dann nicht in die Unterführung unter der Bahn ab, sondern fahren Sie nach links hoch und schon befinden Sie sich auf dem "Hodenberger Deich", dem Sie jetzt ca. 6 Kilometer folgen. Und sie befinden sich jetzt tatsächlich auf einem Deich, der sehr wirkungsvoll die sich links von Ihnen befindende Stadt vor den Hochwassern der Wümmelandschaft, rechts von Ihnen, schützt. Der Deich bildet zumindest auf dem ersten Kilometer gleichzeitig eine unübersehbare Grenze zwischen Stadt und Grünland, auch wenn sich ein paar landwirtschaftliche Höfe in den ungeschützten Grünlandbereich getraut haben. Doch schauen Sie genauer hin: die liegen alle auf einer hochwassersicheren Wurt. Nach insgesamt ca. 2.5 Kilometern macht der Deich ein ziemlich starke Kurve und knickt nach Westen ab.
Lange Strecke: Wenn Sie viel Zeit habe, das Wetter schön ist, Sie sich jetzt gerade gut eingestrampelt haben und das Hochwasser nicht allzuhoch in den Wiesen und vor allem auf den Wegen steht, können Sie hier auch einen etwa 10 km langen Abstecher in die Wümmeniederung machen. Der würde Sie dann über den "Ebbensieker Weg" bis "Am Hexenberg" führen, dort geht's links und wenig später (nach dem Campingplatz) wieder links in den Wiesenweg "Der Weideweg" und "Vor den Wischen". Diesem dann durch die ganzen Borgfelder Wümmewiesen etwa 4,3 km folgen bis zur Dreieckskreuzung mit dem "Katrepeler Weg" an der Baumgruppe, hier nach links bis zur Borgfelder Landstraße, weiter links halten und über die "Katrepeler Landstraße" bis "Upper Borg", wo Sie wieder auf den hier offiziell vorgeschlagenen Weg treffen.
Kurze Strecke: Sie wollen heute keine Umwege fahren? Dann sollten Sie aber dennoch an dieser Kreuzung kurz innehalten und den Blick nach links in die Wiesenlandschaft schweifen lassen, die in allen Richtungen von Ost bis West unter Naturschutz steht und eines der wichtigsten europäischen Schutzgebiete Bremens darstellt. Diese Borgfelder- nach Osten hin die Fischerhuder-Wümmeniederung gehört zu den großartigsten Feuchtwiesenlandschaften Nordwestdeutschlands.
Steigen Sie nun wieder aufs Rad und erleben Sie diese Weite vom erhöhten Deich. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihnen jetzt der Wind entgegen bläst, ist groß, denn die überwiegende Windrichtung ist hier von Westen. Normalerweise sind jetzt im Frühjahr große Teile der Wiesen überflutet. Und das ist durchaus so gewollt. In den Jahren, in denen zu wenig Wasser vom Himmel oder von der Oberen Wümme kommt, werden auch schon mal die Wehre geschlossen, damit eine Überflutung der Wiesen gewährleistet wird. Denn dies war über Jahrhunderte der natürliche Winterschutz für die rastenden Vogelarten. Auch für die jetzt schon wieder eintreffenden Wiesenvögel wird die Überflutung gebraucht, weil sie in den flach überstauten Wiesen ihre Nahrung am besten finden können. Auch die Nester sind so besser vor Feinden geschützt. In diesem Jahr 2011 allerdings ist es so extrem trocken, dass das Wasser für eine Überflutung nicht gereicht hat.
Kurz bevor der Hodenberger Deich in die Ortschaft Borgfeld einmündet, haben Sie noch einmal Gelegenheit, sich einen guten Überblick zu verschaffen: steigen Sie den linkerhand stehenden Aussichtsturm hinauf und genießen Sie den Blick auf die einmalige Wümmelandschaft. Wenn Sie ein Fernglas dabei haben, werden Sie mit Sicherheit viele interessante Vogelarten entdecken.
Direkt am Ortseingang von Borgfeld biegen Sie nach links in die Straße "Upper Borg" ab und folgen dieser 1,5 km bis zur Einmündung in die Straße "Am Lehester Deich". Wieder wenden Sie sich nach links und radeln nun etwa 3,5 km durch das alte Oberneuland mit seinen wunderschönen Villen und uralten Bäumen. Die Straße heißt schon bald "Oberneulander Landstraße" und Sie folgen ihr immer weiter nach Osten. Wenn Sie auf dem Deich noch ein scharfer Wind gepeinigt hat, werden Sie hier - außer vielleicht einem Rauschen in den noch kahlen Baumwipfeln - kaum noch Wind spüren. Genau dies war einer der gründe für das Anpflanzen von Bäumen beim Besiedeln dieser früher auch offenen Wiesenlandschaft. Mittlerweile sind aus den ursprünglich kleinen Bäumchen stattliche Baumpersönlichkeiten geworden, die diesen Bremer Ortsteil eindrucksvoll prägen. Bis zur Oberneulander Kirche fahren Sie und kommen dabei an manchen Parks vorbei, die aber erst zu einem späteren Zeitpunkt besucht werden sollten: ein weiterer Naturerlebnistipp wird Sie rechtzeitig dazu einladen.
An der Kirche biegen Sie nach rechts ab in die "Rockwinkler Heerstraße" und dann gleich wieder nach links in die "Mühlenfeldstraße", und schon sind Sie wieder am Oberneulander Bahnhof gelandet. Und sollte jetzt der Zug noch ein wenig auf sich warten lassen, nutzen Sie die Zeit und schauen sich auch noch die Oberneulander Mühle an, die nur wenige Meter jenseits der Bahnlinie am Mühlenweg liegt. Achten Sie nur darauf, rechtzeitig vor dem Schließen der Bahnschranken wieder auf der richtigen Bahnhofsseite zu sein...
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