[12] Vogelgesang

Mitten im Winter, an einem dunklen, kalten Februarmorgen nimmt man sie plötzlich wahr: die erste Amsel mit ihrem ersten zaghaft-trotzigen Gesang flötet uns eine Ahnung von kommenden wärmeren Zeiten. Was wäre der Frühling und Sommer ohne Vogelgesang? Selbst in der Stadt ist die Vielfalt der Stimmen unüberhörbar und die Lautstärke erstaunlich: Finken schlagen, Lerchen trillieren, Amseln flöten, Zaunkönige schmettern. Schwierig ist es, dem Gesang eine bestimmte Vogelart zuzuweisen. Eine geführte Exkursion in den Bürgerpark oder den Rhododendronpark könnte da ein wenig Abhilfe schaffen. Der BUND Bremen bietet solche Termine fast das ganze Jahr über an.

Warum singen Vögel?
Nun, Vögel singen unter anderem zum Anlocken von Partnern und zur Markierung eines Reviers. Bernhard Altum entwickelte 1868 eine Theorie zur Revierbildung bei Vögeln und berücksichtigte hierbei auch die Funktion des Vogelgesangs. Nichtsdestotrotz wird Vogelgesang vom Menschen meistens als wohltönend und angenehm und als Ausdruck von Lebensfreude empfunden.  

Der Gesang vieler Singvögel ist häufig variationsreich und strophenartig aufgebaut und muss von ihnen im Gegensatz zu anderen Vögeln erlernt werden, er ist ihnen nicht angeboren. Die Nachtigall hat z.B. einen sehr komplexen Gesang. Auch ein Zusammenhang mit dem Territorialverhalten von Singvögeln ist erkennbar: je komplexer der Gesang, umso ausgeprägter die Intensität der Revierverteidigung.  

Vogeluhr
In früheren Zeiten konnte man nach dem Beginn der Vogelgesänge fast die Uhr stellen. Denn die Vogelarten haben unterschiedliche Startzeiten für ihren Gesang, die Frühaufsteher wissen, dass es zum Teil schon in noch finsterer Nacht losgeht.

Bezogen auf den Sonnenaufgang wären zu erwarten:

    * 90 Minuten vor Sonnenaufgang: Gartenrotschwanz
    * 75 Minuten vor Sonnenaufgang: Hausrotschwanz
    * 70 Minuten vor Sonnenaufgang: Singdrossel
    * 70 Minuten vor Sonnenaufgang: Rotkehlchen
    * 60 Minuten vor Sonnenaufgang: Amsel
    * 50 Minuten vor Sonnenaufgang: Kohlmeise
    * 45 Minuten vor Sonnenaufgang: Blaumeise
    * 40 Minuten vor Sonnenaufgang: Buchfink
    * 30 Minuten vor Sonnenaufgang: Zilpzalp
    * 30 Minuten vor Sonnenaufgang: Haussperling
    * 15 Minuten vor Sonnenaufgang: Star

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