[11] …und aus den Wiesen steiget

Im Nebel ruhet noch die Welt,

noch träumen Wald und Wiesen.

Eduard Mörike

Nebel über dem Blockland

Wieder ein windstiller, sonniger Herbsttag. Am frühen Morgen hat sich über die Grünlandweiten des Blocklands ein Nebelschleier gelegt, der einer flachen, weit ausgedehnten Wolke gleicht. Schon nah über dem Boden löst sich dieser Bodennebel auf - ein Mensch, der darin steht, ragt bis zur Brust heraus.

Solche Bodennebel im Herbst sind ein häufiges Phänomen, das Sie besonders im Feuchtgrünlandring erleben, der Bremen großflächig umgibt. Wenn die Tage kühler werden, kann der Nebel morgens lange liegen bleiben, bis die Sonne ihn im Verlauf des Tages langsam auflöst.

Bodennebel – eine Eigenart feuchter Landschaften

Von Nebel spricht man generell, wenn feine Wassertröpfchen in nahem Kontakt zum Boden bleiben. Oft aber reicht der Nebel in große Höhen und nimmt vollständig die Sicht. In Gebieten, in denen es feucht ist, verdunstet tagsüber durch die Sonneneinstrahlung viel Wasser. Doch im Herbst kühlt sich abends die Luft schon so stark ab, dass der Wasserdampf zu feinen Tröpfchen kondensiert. Bleibt der Nebel unter Augenhöhe des Betrachters, spricht man von Bodennebel.

In Feuchtgebieten, besonders in Mooren und Feuchtgrünland, ist die Häufigkeit von Bodennebel besonders hoch. Die Voraussetzungen, dass der Nebel die weite Landschaft verzaubern kann, hat ganz prosaische Gründe: Windstille, hohe Bodenfeuchte und starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht müssen zusammenkommen – Bedingungen, die im Herbst in den feuchten Niederungen um Bremen des Öfteren auftreten.

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