[25] Ein seltener Erlenbruchwald (Huchting)
Wälder gibt es in Bremen wirklich nicht viele, und wenn Sie jetzt an einen Bremer Wald denken sollen, dann fällt Ihnen wahrscheinlich zunächst der Bürgerpark mit dem Stadtwald ein.
Wenn etwas ganz Besonderes erleben wollen, dann kommen Sie doch mal nach Huchting, zur Luxemburger Straße, direkt an der B75. Hier finden Sie ein Kleinod, das es sonst in Bremen in dieser sehr gut ausgebildeten Form nicht noch ein weiteres Mal zu sehen gibt. Es geht um dem Erlenbruchwald. Dies ist ein Wald, in dem das Grundwasser nahezu das ganze Jahr über bis zur Bodenoberfläche oder gar darüber hinaus ansteht. Durch diese permanente Nässe können auch herabfallende Blätter und Äste nicht wie sonst im Wald von normalen Mikrolebewesen zersetzt werden. Und so beginnt eine Vermoorung der Fläche. Wenn es dann nährstoffreich genug ist, setzt sich die hungrige Erle gegenüber der genügsameren Birke durch und bildet einen lichten Wald.
Der Erlenbruch hier im Sodenmatt wächst in einer ehemaligen Sandgrube, aus der vor langer Zeit Sand für den Bau von Warften gewonnen wurde. Warften sind vom Menschen gestaltete, hochwasserfreie Aufschüttungen, auf denen Gebäude errichtet wurden. Als es für die Sandgewinnung zu nass wurde, wuchs hier Schilfröhricht, das dann regelmäßig für die Dachdeckung geerntet wurde. Erst als diese Nutzung aufhörte, siedelten sich die ersten Erlen an.
Wegen seiner Besonderheit ist dieser kleine Erlenbruchwald schon 1963 unter Naturschutz gestellt worden.
Von den angrenzenden Wegen und Straßen ist dieser spezielle Lebensraum sehr gut einsehbar. Vor allem jetzt im Frühjahr, wenn das frische Laub austreibt, bietet der lichtdurchflutete Wald mit den hellgrünen Erlenblättchen und den aus den Wasserflächen sprießenden Schwertlilien und Seggen reizvolle Bilder.
Was können Sie hier noch entdecken? Wenn Sie Ihr Vogelbuch mitgebracht haben, werden Sie Laubsänger und Grasmücken hören und sehen, wenn Sie Glück haben auch den Großen Buntspecht. Auch verschiedene Drossel- und Meisenarten sind hier zu Hause, sonst selten zu sehen wohnt hier auch die Sumpfmeise. Und schließlich lohnt es sich, den Nacken vom Hochschauen einmal zu schonen und nach den Erdkröten Ausschau zu halten, für die der Sodenmatt ein wichtiger Lebensraum ist.
Wie kommen Sie hin?
Mit dem Fahrrad können Sie sich bis zum Rolandcenter von der Straßenbahnlinie 1 mitnehmen lassen, dann gehts über die Kirchhuchtinger Landstraße und die Obervielander Straße in die Straße Am Sodenmatt, der Sie dann bis zur Unterführung unter die B 75 folgen. Direkt hinter der Unterführung beginnt links das Wäldchen.
Zu Fuß kommen Sie am besten auch zunächst mit der Straßenbahnlinie 1 bis zum Rolandcenter. Dann können Sie entweder den gleichen Weg laufen, den die Radler nehmen, oder Sie steigen in die Buslinie 58 und fahren mit dieser bis zur Haltestelle Flämische Straße. Hier ausgestiegen überqueren Sie diese Straße und gehen ca. 160 m zurück bis zur Kreuzung mit der Luxemburger Straße. Diese gehen Sie nach rechts und laufen noch 300 Meter, dann sind Sie schon da.
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