[23] Brutflöße für die Flussseeschwalbe
Elegant, blitzschnell ihre Richtung ändernd, im Sturzflug in das Wasser eintauchend, um kleine Fische zu erbeuten: Der Flug der Flussseeschwalbe ist faszinierend anzuschauen. Und das Schönste: Dieses Schauspiel ist mitten in unserer Stadt zu beobachten.
Auf einem kleinen Spaziergang von der Haltestelle „Weserwehr“ der Straßenbahnlinie 3 oder auf einer Fahrradtour am Werdersee oder der Weser entlang, erreichen Sie das Naturschutzgebiet Neue Weser. Von der Wehrstrasse, an der Ostseite des Schutzgebietes aus, haben Sie einen Logenplatz zum Beobachten und mit einem Fernglas entgeht Ihnen hier keine Einzelheit. Vor Ihnen, auf dem kleinen See, liegt ein Brutfloß der Flussseeschwalben. Hier brüten zwischen Mai und August ca. 30 Paare der Flussseeschwalbe auf einem vom Landesverband Bremen des BUND ausgebrachten kiesgefüllten Brutfloß. Fuchs und Wiesel aber auch der Mensch können sie hier bei ihrer Brut und der Aufzucht der Jungen nicht stören.
Die Flussseeschwalbe ist ein an der Küste noch relativ häufiger Brutvogel, allerdings mit in den letzten Jahren abnehmender Anzahl von Brutpaaren. Im Binnenland ist sie auf künstliche Bruthilfen angewiesen, da ihre natürlicher Lebensraume, die Kies- und Sandbänke naturnaher Flüsse aufgrund von Flussregulierungen im letzten Jahrhundert fast vollständig verschwunden sind.
Die Bremer Brutkolonie ist heute das südlichste binnenländische Vorkommen dieser Art in der norddeutschen Tiefebene. Im Herbst machen sich die Vögel zu ihrem langen Flug in ihre Winterquartiere an der Westküste Afrikas auf. Die verlassenen Brutflöße werden dann häufig als Ruheplatz von den an der Neuen Weser sich aufhaltenden Kormoranen genutzt.
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