[31] Mit dem Fahrrad durch den Bremer Feuchtwiesenring, Teil NordWest (Werderland)
Das FFH- und EU-Vogelschutzgebiet Werderland zeichnet sich durch eine große Vielfalt an überwiegend feuchten Lebensräumen aus: Wiesen, Weiden, Röhrichte und Rieder, Brachen mit Gehölzen und vor allem artenreiche Gräben.
Gute Beobachtungen zur Naturbeobachtung bieten im Werderland der „Ökopfad" sowie die erhöhten Wege auf den Deichen von Weser und Lesum. Diese Tour führt sie quer durchs Werderland und über weite Strecken nah an der Weser entlang.
Haltepunkt 1: Teiche am Ökopfad
Zwei Teiche zu beiden Seiten des Pfads weisen unterschiedliche Wasservegetation auf: Während in dem einen die Krebsschere einen dichten Bestand bildet, ist die des anderen aus vielfältiger Wasservegetation zusammengesetzt. In beiden Gewässern hat sich der Seefrosch angesiedelt, dessen laute Rufe auch im Sommer zu hören sind. Im Juli/August fliegt die vom Aussterben bedrohte Grüne Mosaikjungfer über die Flächen.
Haltepunkt 2: Blick über Feuchtgrünland und Gräben
An dieser Stelle haben Sie einen schönen Blick über die charakteristische Landschaft des Werderlands. Auch wenn im Sommer von den Wiesenlimikolen wie Kiebitz oder Bekassine nicht mehr viel zu sehen ist, werden Sie doch Greifvogelarten wie Mäusebussard, Turmfalke oder Rohrweihe am Himmel beobachten können.
Haltepunkt 3: Feuchtbrachen am Ökopfad
Auf den landwirtschaftlich nicht genutzten Flächen entlang des Ökopfads haben sich großflächig hohe Stauden zum Beispiel aus Weidenröschen oder Blutweiderich etabliert, die im Grünland meist eher schmale Säume bilden. Der Nektar der zahlreichen Blüten wird von Tagfaltern wie Kleinem Fuchs oder Ochsenauge dankbar angenommen. Im Sommer können Sie Rohrammern und Braunkehlchen beobachten und das heuschreckenartige metallische Tickern des Feldschwirls hören. In diesen Flächen brütet auch das Blaukehlchen in mehreren Paaren.
Haltepunkt 4: Kleingewässer am Ökopfad
Bis in den Frühsommer hinein sind die Wasseroberflächen der Tümpel entlang des Ökopfads meist weiß von den Blüten des Wasserhahnenfuß oder bläulich-rosa von denen der Wasserfeder. In dieser Zeit wandeln sich auch die Kaulquappen der zahlreichen Grasfrösche in kleine Landbewohner um, die zu Tausenden um die Gewässer herum zu finden sind, und im Hochsommer wimmelt es dort von Libellen.
Haltepunkt 5: Spülfeld Niederbüren
Dieses Spülfeld entstand im Zuge der Weservertiefung in den 1920er Jahren. Heute ist es ein wertvoller Sekundärstandort für Tier- und Pflanzenarten sandig-trockener Biotope. Auf den kargen, teils vegetationsfreien Sandflächen kommt noch die seltene Blauflügelige Ödlandschrecke vor (Link??), und im Sommer ist der rot gefärbte Kleine Feuerfalter häufig zu beobachten. Einen reizenden Aspekt bietet in dieser Jahreszeit das himmelblau blühende Bergsandglöckchen.
Haltepunkt 6: Schönebecker Sand
Vom Weserdeich aus blicken Sie über den gesamten Schönebecker Sand, der in einer gesonderten Tour ausführlich beschrieben wird (Link??).
Haltepunkt 7: Große Brake
Dieses große Stillgewässer entstand bereits 1571 nach einem Deichbruch und beherbergt eine vielfältige Wasservegetation. Im Sommer ist die Wasseroberfläche dicht von Blüten und Blättern der gelb blühenden Teichrose bedeckt.
Haltepunkt 8: Tümpel an Spülfeldrand
Dieser kleine Tümpel wurde vom BUND angelegt und ist Laichplatz seltener Amphibienarten wie der Kreuzkröte (Bufo calamita), die Gewässer auf sandigem Grund bevorzugen. Im Wasser lebt eine artenreiche Kleintierwelt, unter denen sich auch ab und zu große Arten finden – wie der Gelbrandkäfer. Mit etwas Geduld können Sie sehen, wie er zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommt.
Haltepunkt 9: Große Dunge
Diese ehemalige Hufkolonie entstand bereits im 12. Jahrhundert im Zuge der Urbarmachung der feuchten Niederung. Sie zählt damit zu den ältesten Siedlungen Bremens. Auf dieser Fläche betreut heute der BUND Streuobstwiesen, die in ausgedehnte Wildniszonen eingelagert sind und in denen sich mehrere Tümpel befinden. Aufgrund der Vielfalt und Ungestörtheit des Gebiets lebt hier eine artenreiche Vogel-, Amphibien- und Tagfalterfauna.
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