[1] Knisterndes Eis…

Treibende Eisschollen auf dem Fluss

Von der Wümme her sind knackende und knisternde Geräusche zu hören. Das Eis, das sich entlang der Ufer gebildet hat, ist in Bewegung, reibt und drückt, schiebt sich übereinander. Und in Mengen treiben Eisschollen auf dem Wasser, in schneller Bewegung flussabwärts. Diese Phänomene spielen sich in jedem kalten Winter ab, wenn der Fluss von den Rändern her zuzufrieren beginnt.

Fließendes Wasser friert nicht so schnell zu wie stehendes. An der Wümme ist das Wasser in besonderem Maße in Bewegung, weil dort trotz der Lage weit im Binnenland noch starker Tidenhub herrscht. Er beträgt bis zu 2.70 Meter bei Wasserhorst und immerhin noch 1.10 Meter bei Borgfeld. Dies sind unnatürlich große Schwankungen, die durch den Ausbau der Weser, die mit der Wümme in Verbindung steht, verursacht werden.

Fischotterspuren?

Auf dem viele Kilometer langen Teerweg auf dem Deich entlang der Wümme werden Ihnen die knisternden Geräusche des sich aneinander reibenden Eises bald vertraut. Oft verdecken die leuchtend gelben Schilfgürtel oder Weidendickichte den Blick auf den Fluss. Frischer Schnee an der Wümme ist auch eine gute Gelegenheit für die Fachleute, Aufenthaltsräume des seltenen Fischotters nachzuweisen. Er zeigt sich fast nie, doch seine Spuren im Schnee sind an den Abdrücken der Schwimmhäute zwischen den Zehen eindeutig zu identifizieren. Häufig werden Sie beobachten, wie an den vereisten Ufern der Wümme Graureiher auf Beute lauern, und die eisfreien schwarz wirkenden Wasserflächen werden von Enten und Blesshühnern geliebt, wenn ringsum alle Gewässer zugefroren sind.

Sie können die vereiste Flusslandschaft an der Unteren Wümme aus zwei Richtungen entlangfahren: Entweder von Ritterhude aus oder von Borgfeld auf der Borgfelder Alle immer auf dem Deich entlang und dabei den zahllosen Mäandern der Wümme folgen – so geht es über eine Strecke von etwa 20 Kilometer.

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