[1] Die ersten Mauersegler

Srrriiii - Srrriiiiiii

Dieser Vogelruf - blitzschnell über einen hinweg sausend oder aus dem Himmel über der Nachbarstraße hallend - bedeutet Sommer!

Pfeilschneller Flieger an Häusern in der Stadt

Anfang Mai kehren die blitzschnell fliegenden Vögel aus ihren Überwinterungsquartieren in Afrika zurück – Mauersegler sind die wahren Meister der Lüfte, denn sie erreichen Fluggeschwindigkeiten bis 200 km/h, verbringen sogar ihren Schlaf im Fliegen und sammeln auch das Material für das Nest – Federn oder Halme - im Flug. Wer sie in Bremen bei ihren rasanten Flugmanövern beobachten möchte, hat dazu nur drei Monate Zeit. Haben die Vögel ihre Jungen groß gezogen, so geht es sofort zurück in Richtung Afrika. Als reine Insektenjäger fliegen sie meist hoch in der Luft und schließen sich dabei zu Gruppen zusammen, wie sie auch am liebsten in Kolonien brüten – Mauersegler sind sehr gesellige Tiere.

Weniger Hohlräume an Gebäuden

In der Naturlandschaft brüten Mauersegler an Felsen oder auch in alten Baumhöhlen, doch die Tiere schlossen sich problemlos menschlichen Siedlungen an und mögen es besonders, wenn die Gebäude mindestens zwei Etagen hoch sind. Als Brutplatz eignet sich ein dunkler, waagrecht liegender Hohlraum, der in oder an einem Gebäude meist im Traufbereich liegt und immer so platziert ist, dass die Vögel ihn direkt anfliegen können. Ganz am Ende einer solchen kleinen Höhle finden sich Eier oder Jungvögel.

In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch das Brutplatzangebot für den Mauersegler eingeschränkt. Grund sind die zahlreichen Sanierungen oder Renovierungen von Hausfassaden und Dächern, die solche Schlupflöcher beseitigt haben. Was fürs Energiesparen und den Klimaschutz gut ist – die verbesserte Wärmedämmung von Gebäuden – gereichte dem Mauersegler oft zum Nachteil. Seine Bestände haben in Bremen und Niedersachsen in den letzten Jahren daher merklich abgenommen. Viele Leute wissen nicht, dass der Mauersegler gesetzlich geschützt ist und ein Brutplatz – auch außerhalb der Brutzeit – nicht einfach vernichtet werden darf.

Wo lassen sich in Bremen gut Mauersegler gut beobachten?

Die besten Tageszeiten, um Mauersegler zu sehen, sind die Morgenstunden meist zwischen zehn und elf Uhr sowie die Abendstunden zwischen 20 und 22 Uhr. Dann lohnt es sich besonders in solchen Stadtteilen nach ihnen Ausschau zu halten, in denen es noch viele Häuser mit alten Dächern gibt - zum Beispiel in der Östlichen Vorstadt an der Ecke Am Hulsberg/ Bückeburger Straße oder Am Dobben, aber auch in der Neustadt im Buntentorsteinweg. Mauersegler lassen sich bei ihren rasanten Jagdflügen besonders gut an jedem größeren See in Bremen beobachten. Die Orientierung am markanten Flugruf hilft oft beim Entdecken.

Wer übrigens von einem Brutplatz weiß, der durch Sanierungs- und Renovierungsarbeiten in Gefahr ist, kann sich an den BUND Bremen wenden, der auch eine Broschüre zum Mauersegler erstellt hat (Henning Kunze, Tel.: 0421/ 79 002 13).

Besonders lohnend ist der Einbau von Nisthilfen an Schulgebäuden: Sie sind ausreichend hoch und Kinder verfolgen es mit Begeisterung, wenn die Mauersegler blitzschnell in ihren kleinen Bruthöhlen verschwinden, um ihren Nachwuchs mit Insektennahrung zu versorgen.

 

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